Warum aßen Sie den Apfel nicht?

Gaira saß vor ihrem überfüllten, stinkenden Aschenbecher. Ihre Augen waren trocken und brannten aufgrund von Übernächtigung und Zigarettenrauch.
Sie war bei ihrer Alpha-Suche immer noch nicht weitergekommen. Mittlerweile hatte sie sich an den Äpfeln festgebissen, jenen Äpfeln, die Faber auf dem Schiff erwähnte. Das kam ihr schon die ganze Zeit seltsam vor. Jetzt, da sie den Bericht nochmals von vorne las, erst recht. Am Anfang seines Berichts schälte Faber einen Apfel und aß ihn … Dann beim Frühstück, als sich Sabeth auf einen freien Platz an den Tisch zu Faber setzte: Der Baptist und zugleich Hahn im Korb fing gegen Faber an, um Sabeth zu buhlen. Sie schälten beide einen Apfel, aßen ihn aber nicht … Was sollten die Äpfel? War das ein Angebot an Sabeth von dem Baptisten und von Faber? Äpfel? Ernsthaft?
Gaira lehnte sich zurück.
„Nein, das ist absurd!“, sagte sie laut zu sich selbst.
Daraufhin nahm sie doch die Bibel zur Hand und begann zu blättern – Adam und Eva, Genesis, Kapitel 3: „Der Fall des Menschen“. Gaira schluckte. Die drei Stiche, sie waren nicht nur ein Wachrüttler, sondern auch eine Quellenangabe. Die Schlange war ein Hinweis auf die Genesis in der Bibel, die drei Zähne verwiesen auf das Kapitel.
Gairas Härchen stellten sich am ganzen Körper leicht auf. Was für ein glücklicher Zufall, dass sie in der Bibel nachgeschlagen hatte. Da war es, das Schloss!
„Der Fall des Menschen …“, wiederholte sie aus der Bibel, „… rücklings über eine Böschung“, und zählte eins und eins zusammen.
Sie hörte buchstäblich, wie das Schloss aufsprang: klack! Eva wurde von der Schlange mit der verbotenen Frucht in Versuchung geführt – einem Apfel. Faber war die verbotene Frucht und der Baptist wegen seines Glaubens ebenso.
„Such die Schlange, Gaira!“

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