Sieht es wirklich niemand?
Gaira las noch mal das Wort „Piper“. Vielleicht ging da noch was. Sie legte einen Spiegel an den Nachnamen.
„Mit viel Fantasie …“, überlegte sie. Doch das würde für Lekto immer noch nicht reichen.
Sie versuchte, ihre Zigarette abzuäschern, aber der Aschenbecher war voll. Also aschte sie einfach auf den Boden.
Sie schrieb die Buchstaben auf einzelne Zettel und drehte die Buchstaben „P“ und „p“: Da lag jetzt „Biber“ statt „Piper“. Nein, das war es wohl nicht. Anschließend drehte sie das „r“ auch noch um. Gairas Herz schlug jetzt so schnell wie bei einer Wüstenmaus. Sie lehnte sich zurück. Das konnte bloß ein Zufall sein, oder? Sie fing an zu schwitzen. Eventuell hatte sie Halluzinationen, denn sie hatte lange nicht geschlafen. Sie überprüfte es erneut, doch es blieb dabei. Da stand:
Aber wie? Das war nichts, was er hätte planen können. Unmöglich! Der Name Piper war eine Konstante.
Gaira knetete ihre Schläfen, nahm einen großen Schluck Wasser. Schnippte ihre Kippe zum Fenster raus. Hatte sie sich verrannt? Vor allem, was bewies es? Womöglich … immer das Gleiche: dass Faber einen ausgeprägten Sinn für Wortspiele hatte.
Gaira stellte sich das Gericht vor: „Hiermit verurteile ich Sie wegen ausgeprägter Wortspielereien, Sie Schwein!“
Das war absurd, selbst für sie.
Sie legte ihren Kopf auf den Tisch und fing an, ihren Herzschlag im Ohr zu zählen.
„Schlafen wäre schön, wirklich. Schlafen, bitte …“
Sie setzte sich wieder auf und ohrfeigte sich zweimal: „Schlafen – denk nicht mal dran! Nicht jetzt!“
Sie legte die Buchstaben erneut um. Es blieb dabei: